Gute Stimmung nach der Ankunft in Fellbach: Die 1. Herren reisten mit "Unser Mannschaftsbus.de" komfortabel 700 km gen Süden!
20. 04. 2025
„Er hat eine Entscheidung getroffen und genau das wünschen wir uns von unseren Spielern“, betonte Trainer Hamed Attarbashi. Dass Nelson Martin vier Sekunden vor Ultimo die falsche Entscheidung traf und einen Fehlpass spielte, nahm ihm niemand übel: „Und das war auch nicht der Grund dafür, dass wir verloren haben“, betonte Trainer Attarbashi. Allerdings besiegelten das auf den Ballverlust folgende Foul von Leif Möller und die beiden vom Gegner verwandelten Freiwürfe am Ostersonnabend die 73:78 (39:38)-Niederlage des SC Rist Wedel bei den SV Fellbach Flashers.
Das erste Duell der Play-Off-Achtelfinal-Serie der 2. Bundesliga ProB gestalteten die Rister am nördlichen Stadtrand von Stuttgart bis zum Ende offen. „Phasenweise haben wir wirklich sehr, sehr gut gespielt“, lobte Attarbashi seine Schützlinge, die sich weder von der großartigen Atmosphäre in der Gäuäckerhalle beeindrucken ließen noch davon, dass die Hausherren in den ersten dreieinhalb Minuten mit 14 Punkten doppelt so viele erzielten wie sie selbst. „Stattdessen haben wir uns auf unsere Stärken besonnen und hervorragend dagegen gehalten“, lobte Attarbashi.
Vorteile hatten die Wedeler vor allem, wenn es darum ging, abprallende Bälle zu erobern: Angeführt von ihrem „Rebound-König“ Camron Reece, der sich unter beiden Körben auch wiederholt gegen den Fellbacher 2,18-Meter-Hünen Daniel Mayr behauptete und insgesamt neun Abpraller eroberte, gewannen die Gäste 23 Rebounds unter dem eigenen und deren sechs unter dem gegnerischen Korb. Effizienter als ihr Gegner agierten die Rister zudem bei Würfen aus der Nahdistanz: 18 ihrer 28 Zweier-Versuche landeten im Korb (64 Prozent) bei den Fellbachern waren es nur 17 von 34 (50 Prozent).
Mitunter sahen auch die Zahlen auf der Anzeigetafel richtig gut aus Sicht der Gelb-Grünen aus: Angeführt von ihren drei starken Schützen Niklas Krause, Reece und Möller, der als einziger Doppellizenzspieler zur Verfügung stand, erarbeiteten sie sich beim 39:32 (16. Minute) und beim 45:38 (22.) zweimal einen Sieben-Punkte-Vorsprung. Dass dieser nicht gehalten oder sogar noch ausgebaut werden konnte, lag laut Attarbashi in erster Linie daran, dass seinem Team „leider zu viele Fehler unterlaufen“ seien.
Speziell im dritten Viertel kamen die Baden-Württemberger immer wieder mit schnellen Angriffen gegen die noch unorganisierte Rister Verteidigung zu einfachen Punkten. „Da haben wir zu viele Fast Breaks zugelassen“, tadelte Attarbashi, dem es zudem missfiel, dass die gegnerischen Spieler insgesamt 30 Mal an die Freiwurflinie treten konnten. „Die Fellbacher haben das geschickt gemacht und viele Fouls provoziert – insgesamt hat der Gegner sehr abgeklärt, sehr erwachsen, taktisch versiert und auch sehr hart gespielt“, urteilte der 48-Jährige.
Als noch knapp zwei Minuten zu spielen waren, traf Mika Tangermann per Korbleger zum 73:72. Dies war die letzte Führung der Rister, für die anschließend Tangermann (einmal) und Reece (zweimal) per Freiwurf sowie Jeremia Agyepong und Krause mit Dreierversuchen scheiterten. Auf der Gegenseite kamen die Fellbacher zu einem 6:0-Lauf und zum Sieg. Deshalb sei nach dem Ertönen der Schlusssirene „natürlich Enttäuschung aufgekommen, weil uns nicht viel gefehlt hat, zu gewinnen“, so Attarbashi, der aber auch klarstellte: „Wir haben hier gegen keine Laufkundschaft gespielt, sondern immerhin gegen den Tabellen-Dritten der ProB Süd.“
Zwar ohne eine 1:0-Führung im Rücken, wohl aber mit der Erkenntnis, „gegen einen Top-Gegner mehr als nur mitgehalten zu haben“ (Attarbashi), begab sich der Rister Tross auf die rund 700 Kilometer lange Heimreise per Mannschaftsbus, den Team-Managerin Britta Wien-Hansen organisiert hatte. „Bei der Hinfahrt hat alles hervorragend geklappt“, versicherte Attarbashi, der bereits dem am Freitag, 25. April, anstehenden Rückspiel entgegenfiebert: „Dann wollen wir mit unseren Fans im Rücken zum 1:1 ausgleichen.“ Und mit einem Sieg verhindern, dass die Fellbacher mit ihrem zweiten Sieg die Achtelfinal-Serie vorzeitig zu ihren Gunsten entscheiden.
Jetzt steigt am Freitag, 24.5./20:00 Uhr, das Rückspiel bei uns!! Da geht es um alles, wir waren so knapp vor dem Sieg und wollen ihn am Freitag zu Hause holen! Die Fans in Fellbach waren eine großartige Unterstützung für ihr Team, die Halle war ähnlich unserer Steinberghalle! Kommt zum Spiel und feuert die Jungs an! Tickets gibt es schon online im Ticketshop!
STATISTIK (Punkte): Krause (22), Möller (19), Reece (18), Agyepong (5), Tangermann (4), Martin (3), Hoffmann (2), Alegbe, Fatnassi, Sredojevic, Egbe (n. e.)., Viertel-Ergebnisse: 20:21, 18:18, 21:19, 19:15.
Text: Johannes Speckner, Fotos: Britta Wien-Hansen