23. 07. 2025
Mit „großem Interesse“ verfolgten Hamed Attarbashi und Christoph Roquette vom 28. Juni bis zum 6. Juli die U19-Weltmeisterschaft. Deutschlands Nachwuchs-Korbjägern, die erst im Finale den USA unterlagen (76:109), bescheinigte Roquette, ein „hochtalentierter Jahrgang“ zu sein. Und eines dieser Talente hat zukünftig am Steinberg seine sportliche Heimat: Janne Müller wechselt vom Bundesligisten Telekom Baskets Bonn und von den Dragons Rhöndorf, für die er parallel in der 2. Bundesliga ProB aktiv war, an die Elbe.
„Ein sehr spannender Spieler!"
Dort wird Müller für die Wedeler in der ProB und ihren Kooperationspartner Veolia Towers Hamburg in der 1. Bundesliga auflaufen. „Wir sind immer auf der Suche nach deutschen Talenten und sehr glücklich, dass wir Janne von unserem Programm überzeugen konnten“, erklärte Roquette als Sportlicher Leiter des SC Rist. Für dessen Trainer Attarbashi ist Müller „ein sehr spannender Spieler“, der „sein Können in Rhöndorf bereits in der ProB bewiesen“ habe: „Er hat gezeigt, dass er dort mehr als nur mitspielen kann, und zugleich noch ein riesiges Potential.“
Müller selbst fiebert seiner neuen Aufgabe „voller Vorfreude“ entgegen: „Ich weiß, was für ein hervorragendes Jugendprogramm der SC Rist und die Towers haben.“ Für seine beiden bisherigen Vereine fand der Aufbauspieler ebenfalls lobende Worte: „Ich bin sehr dankbar für meine Zeit in Bonn und Rhöndorf – ich bin dort aufgewachsen und werde immer gerne an meine Heimat zurückdenken.“ Nun sei es aber „an der Zeit für einen Tapetenwechsel gewesen“, ergänzte Müller, der am 31. August seinen 19. Geburtstag feiert und sich „neu beweisen möchte“.
Nachdem Müller am Tannenbusch-Gymnasium in Bonn sein Abitur erwarb, hätte er sich auch einen Wechsel an ein College in den USA vorstellen können. „Das war eine Option“, so der 18-Jährige, der aber klarstellte: „Ich wollte nicht nur dorthin gehen, um den Namen ‚College‘ zu hören – wenn, hätte dort alles passen müssen.“ Alternativ habe er sich auch in Deutschland umgehört, wo er mit den Verantwortlichen des SC Rist und der Veolia Towers „sehr gute Gespräche geführt habe“, so Müller. Und so gelangte er zu der Überzeugung: „Der Wechsel nach Wedel und Hamburg ist die beste Option für mich.“
Dass er dafür seiner Heimatstadt Bonn und seinen Eltern den Rücken zukehren muss, bereitet Müller keinerlei Sorgen: „Ich war schon immer sehr selbstständig“, versicherte der 18-Jährige, dass bei ihm „sicher kein Heimweh aufkommen“ werde: „Und außerdem ist der Weg von Hamburg nach Bonn ja nicht allzu weit – Amerika wäre deutlich weiter weg gewesen.“ Die große, weite Welt lernte Müller auch schon kennen, als er für die Nachwuchs-Mannschaften des Deutschen Basketball-Bundes an internationalen Turnieren teilnahm.
Großartige Erfahrungen in Nationalteams
Gefragt, wie er die U19-Weltmeisterschaft im schweizerischen Lausanne erlebt habe, entgegnete Müller: „Es war eine großartige Erfahrung, an dieser WM teilzunehmen und dann sogar das Finale zu erreichen.“ Die ein Jahr zuvor gewonnene U18-Europameisterschaft sei „noch spezieller“ gewesen, „weil es mein erster Titelgewinn mit dem Nationalteam war“, so Müller, der jedoch klarstellte: „Natürlich war auch die U19-WM und besonders das Endspiel gegen die USA ein krasses Erlebnis.“ Nun schaut Müller aber nach vorne: „Ich kann es kaum erwarten, meine neuen Mitspieler kennenzulernen.“
Zu diesen Mitspielern zählt auch der ein Jahr ältere Jared Grey. Der Flügelspieler war im Sommer 2024 vom Team Ehingen/Urspring an die Elbe gekommen und entwickelte sich im Programm des SC Rist und der Veolia Towers „so gut“, dass er bei der U20-Europameisterschaft „richtig starke Werte vorweisen konnte“, wie Attarbashi es ausdrückte. „Auf so eine Entwicklung hoffen wir natürlich auch bei Janne“, sagte Attarbashi über Müller, der selbst als Zielsetzung vorgab: „Ich hoffe, sowohl dem SC Rist als auch den Towers sportlich helfen und mich weiterentwickeln zu können.“
Wie engagiert der junge Aufbauspieler im Training mitzieht, wurde Roquette unter anderem berichtet von Stephan Dohrn (ehemals Blode): Der frühere Rist-Coach (2019 bis 2023) hatte Müller in den beiden zurückliegenden Spielzeiten bei den Rhöndorfer „Drachen“ unter seinen Fittichen: „Er hat nur lobend von Janne gesprochen“, berichtete Roquette. Bleibt die Frage, wie häufig Müller das Rister Trikot und das der Towers überstreifen wird: „Er ist klar als Doppellizenzspieler verpflichtet worden“, geht Roquette davon aus, dass die Wedeler Anhänger den U19-Vizeweltmeister nicht nur im Fernsehen, sondern auch regelmäßig live am Steinberg in Aktion sehen werden.
Herzlich Willkommen beim SC Rist Wedel, Janne! Wir freuen uns auf dich bei uns in der Steinberghalle!
Bericht: Johannes Speckner, Fotos: FIBA